ZitatWie schwer es ist, in Fällen von Vergewaltigungen und sexuellem Missbrauch zu urteilen, machte diese Woche ein Prozess vor der Jugendkammer des Augsburger Landgerichts deutlich. Angeklagt war ein 57 Jahre alter Mann, der früher im westlichen Landkreis wohnte und heute in Thüringen lebt. Ihm wurden mehr als 100 Delikte angelastet. Der Prozess lieferte verstörende Einblicke, unter welch desolaten Umständen bisweilen auch heute Kinder aufwachsen.
Schon vom Onkel missbraucht
Als Carmen (alle Namen geändert) neun Jahre ist, wird sie und ihre Schwester missbraucht - von einem Onkel. Jahre später, ihre Mutter hat wieder geheiratet und bewirtschaftet mit Mann und sieben Kindern einen Bauernhof, wird Carmen erneut Opfer. Ihr Stiefvater macht sich über sie her. Auf dem Heuboden, im Auto, auf Feldwegen, im Wald. Über Jahre hinweg. Erst 2006 erstattet die nun 22-Jährige, selbst schon zweifache Mutter, Anzeige. Der festgenommene 57-Jährige - Vater von drei der sieben Kinder - weist zunächst die Vorwürfe zurück. Doch eine DNA-Probe ergibt: Seine Stieftochter hat ein Kind von ihm. Ein heute sechs Jahre altes Mädchen.
Wenn ihr nun Staatsanwalt in solch einer Gerichtsverhandlung wärt, wie würde euer Urteil aussehen? Ich an meiner Stelle würde solche Leute lebenslang einsperren. Die Todesstrafe gibts ja nimmer ...